Fingernägeln

Fingernägel sind harte, keratinhaltige Platten, die die Spitzen der Finger bedecken und die darunter liegende Haut schützen. Die Nagelplatte entsteht in der Nagelmatrix, die an der Nagelwurzel liegt; von dort aus wandern Zellen verhornt nach vorn und bilden das Nagelbett. Am proximalen Rand befindet sich die Lunula, eine helle Halbmondzone. Unter der Nagelplatte liegen das Nagelbett, der Eponychium (umgangssprachlich Cuticle) und das Hyponychium am freien Rand.

Funktionell dienen Fingernägel dem Schutz der empfindlichen Fingertip-Haut, der Stabilisierung bei Greif- und Feinarbeitsbewegungen sowie der Unterstützung feiner Tast- und Positionswahrnehmung. Sie ermöglichen präzises Arbeiten, Werkzeugführung und helfen beim Handling von Gegenständen.

Wachstum und Pflege: Fingernägel wachsen durchschnittlich etwa 0,1 Millimeter pro Tag, wobei das Wachstum von Alter, Ernährung, Hormonen und Jahreszeit beeinflusst wird. Fingernägel sollten regelmäßig getrimmt und in eine Richtung gefeilt werden, um Ausrisse zu vermeiden. Die Cuticle kann vorsichtig gepflegt werden; zu aggressive Entfernung oder das Abziehen der Haut kann zu Infektionen führen. Nagellack und Nagelpflegeprodukte sollten schonend verwendet werden, und die Nägel bei Feuchtigkeits- oder Reizquellen schützen.

Häufige Erkrankungen: Nagelpilz (Onychomykose) führt zu Verfärbungen, Verdickung und Brüchigkeit. Paronychien sind Nagelrandentzündungen. Nägel können auch durch Psoriasis, Koilonychien (Löffelnägel) oder Beau-Lin-Linien verändert sein. Solche Veränderungen können Hinweis auf Infektionen, Mangelzustände oder systemische Erkrankungen geben.

Klinische Bedeutung: Veränderungen von Form, Farbe, Struktur oder Schmerz bei Nägeln sollten ärztlich abgeklärt werden, da sie unterschiedliche Ursachen haben können. Abschließend spiegeln Fingernägel oft allgemeinen Gesundheitszustand und Alter wider.