Feuchtigkeitssperrend

Feuchtigkeitssperrend bezeichnet in der Baubetriebssprache eine Eigenschaft von Materialien oder Bauteillagen, die das Eindringen von Feuchtigkeit in ein Bauteil deutlich vermindert oder verhindert. Dabei kann es sich um eine Barriere gegen Wasserdampf handeln (feuchtigkeits- oder dampfsperrend) oder um eine Barriere gegen flüssiges Wasser, je nach Anwendungsfall. Ziel ist es, Dämmung, Tragkonstruktionen und Oberflächen vor Feuchtigkeitsschäden, Schimmelbildung und Minderung der Wärmedämmleistung zu schützen.

Es gibt unterschiedliche Funktionsweisen: Feuchtigkeitssperrende Schichten reduzieren die Diffusion von Wasserdampf durch Bauteile (z. B. in Wänden oder Dächern) oder verhindern auf der Boden- bzw. Erdseite das Aufsteigen von Feuchtigkeit durch Kapillarwirkung. Zwischen Dampfsperre und Dampfbremse besteht ein Unterschied: Dampfsperren sind meist nahezu undurchlässig für Wasserdampf, während Dampfbremse nur stark eingeschränkten Durchlass zulässt. Im Sinne der Praxis werden feuchtigkeitssperrende Systeme oft als Dampfbarrieren, Feuchtigkeitssperren, Bitumen- oder Kunststoffbahnen sowie feuchtebeständige Beschichtungen realisiert.

Typische Anwendungen finden sich in Keller- und Fundamentbereichen, Bodenplatten, Innen- und Außenwänden sowie in Dachdichtungen. Als Material kommen Bitumenbahnen, Kunststofffolien (Polyethylen, Folienmembranen), feuchtigkeitsabweisende Putze oder spezielle Dichtbeschichtungen zum Einsatz. Die Auswahl hängt von Klima, Nutzungsart, Feuchtigkeitsquellen und der gewünschten Diffusionsdichte ab; eine sorgfältige Planung und fachgerechte Ausführung sind entscheidend, da eine falsche Platzierung zu Kondensation, Schimmel oder Feuchte-Schäden führen kann.

Siehe auch: Dampfbremse, Dampfsperre, Feuchtigkeitsschutz.