Feuchtigkeitsschwankungen

Feuchtigkeitsschwankungen bezeichnet Veränderungen der Feuchtigkeit in der Luft oder im Baubestand. In Innenräumen bedeuten sie Schwankungen der relativen Luftfeuchtigkeit, die durch Temperaturunterschiede, Lüftung, Feuchtequellen und bauliche Gegebenheiten beeinflusst werden. Sie treten regelmäßig auf und können Komfort, Gesundheit und Gebäudestandard beeinflussen.

Ursachen umfassen externe Faktoren wie Wetterlagen, Temperaturwechsel und Bodenfeuchte; interne Faktoren wie Kochen, Duschen, Wäsche, Menschen und Pflanzen; sowie bauliche Gegebenheiten wie Dämmung, Luftdichtheit, Baufeuchte und Infiltration. Kurzfristige Schwankungen ergeben sich häufig durch Luftaustausch, länger anhaltende Feuchte durch anhaltende Witterung oder Bauzustand.

Messung erfolgt meist über die relative Luftfeuchtigkeit (rF, Prozent) und den Taupunkt. Hygrometer oder kombinierte Sensoren liefern Daten. Als Orientierung gilt oft ein Raumkomfortbereich von etwa 40 bis 60 Prozent rF; Werte darüber erhöhen das Schimmelrisiko, Werte darunter können zu Trockenheit führen.

Auswirkungen betreffen Komfort (Trockenheit, Reizungen) und Gesundheit (Schleimhäute, Schlaf), sowie Gebäudeschäden wie Kondensation, Schimmel, Verformungen und Holzschwund. Unregelmäßige Schwankungen begünstigen Materialalterung und Geruchsprobleme.

Maßnahmen zur Steuerung umfassen regelmäßiges Lüften, Heizen, Entfeuchtung oder Luftbefeuchter bei Bedarf, sowie Minimierung von Feuchtequellen. Bauliche Maßnahmen wie bessere Dämmung, Feuchtigkeitsabdichtung und kontrollierte Luftzirkulation helfen, gefährliche Kondensation zu verhindern.

In Wohn- und Arbeitsräumen sowie in Gewächshäusern, Lagerräumen oder Gebäuden mit besonderen Anforderungen sind Feuchtigkeitsschwankungen normal, sollten aber bei starken Abweichungen behoben werden, insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender extremaWitterung durch den Klimawandel.