Feuchtigkeitsableitende

Feuchtigkeitsableitende bezeichnet Materialien oder Textilien, die Feuchtigkeit aktiv von der Haut weg nach außen transportieren, um Verdunstung und Trockenheit zu fördern. Sie finden Anwendung vor allem in Sport- und Funktionskleidung, Arbeitskleidung sowie in Unterwäsche und Socken, wo ein angenehmes Tragegefühl auch bei schweißtreibender Aktivität wichtig ist.

Das Prinzip basiert auf dem Transport von Feuchtigkeit durch das Gewebe. Durch die Struktur der Fasern, deren Oberflächenbeschaffenheit und spezielle Mischungen kann Wasser von der Haut zur äußeren Textiloberfläche wandern, wo es verdunsten kann. Häufig kommen synthetische Fasern wie Polyester, Polyamid oder Mischungen mit Elasthan zum Einsatz, da sie Feuchtigkeit gut aufnehmen, rasch nach außen leiten und auch nach mehrmaligem Waschen leistungsfähig bleiben. Natürliche Fasern wie Merinowolle können ebenfalls feuchte Management beitragen. Zusätzlich kommen finishing-Verfahren oder mehrlagige Gewebestrukturen zum Einsatz, die den Wisch-Effekt unterstützen.

Wichtige Leistungsparameter sind die Feuchtigkeitsaufnahme, Transportgeschwindigkeit, Atmungsaktivität (Permeabilität für Wasserdampf) und Haltbarkeit gegenüber Wäschen. Die Wäschepflege beeinflusst die Funktion, da Weichspüler und falsche Pflege die Abweisung der Feuchtigkeit mindern können. Tragekomfort hängt auch von Passform, Schichtsystem und Aktivitätsniveau ab.

Neben Kleidung gibt es auch Feuchtigkeitsableitende Systeme in Schuhwerk oder technischen Textilien, die Feuchtigkeit aus dem Innenraum ableiten. Kritisch ist, dass das Material zwar Feuchtigkeit effektiv nach außen transportieren kann, aber bei extremer Feuchtigkeit oder falscher Nutzung an seine Grenzen stößt.