Fettfilmen

Fettfilmen sind dünne Lipidschichten, die sich an der Oberfläche von Flüssigkeiten oder auf festen Oberflächen bilden, wenn Fett- oder Ölbestandteile vorhanden sind. Sie entstehen, wenn Fetttröpfchen an Grenzflächen gelangen, sich zu einer ausgebreiteten Schicht vereinigen und dort eine hydrophobe Barriere bildet.

Vorkommen und Bedeutung treten in verschiedenen Bereichen auf. In der Lebensmittelzubereitung oder -produktion können Fettfilme die Erscheinung von Saucen, Suppen oder Milchprodukten beeinflussen, weil sie einen glänzenden Sichtfilm erzeugen oder die Textur verändern. In technischen Prozessen können Fettfilme Fouling von Wärmeübertragern, Reaktorkesseln oder Beckenoberflächen verursachen und Reinigungs- sowie Wartungskosten erhöhen. In der Umweltforschung können Fettfilme auf Meer- oder Seenoberflächen das Gas- und Wasseraustauschverhalten beeinflussen und das mikrobiologische Leben an der Oberfläche modifizieren.

Eigenschaften der Fettfilmen umfassen typischerweise eine geringe Oberflächenspannung, Hydrophobie und Gleiteigenschaften. Die Schicht kann stabil sein oder durch Temperatur-, Druck- oder Strömungsbedingungen gestört werden. Fettfilme können Licht reflektieren und eine mattsilberne bis irisierende Erscheinung zeigen, je nach Belichtung und Zusammensetzung.

Entstehung lässt sich durch Mischung von Öl, Emulgatoren oder Lösungsmitteln, Temperaturänderungen oder mechanischer Störung begünstigen. Reinigung und Entfernung richten sich nach dem Anwendungsbereich: mechanisches Abtragen, warme Kehr- oder Spülprozesse mit Detergentien, Einsatz von Tensiden oder Lösungsmitteln; Prävention umfasst Emulsionsstabilisierung, kontrollierte Fettzufuhr und regelmäßige Reinigung.

In der Wissenschaft dienen Fettfilme als Modellsysteme zur Untersuchung von Grenzflächenlipiden, Monolagen und Oberflächenwechselwirkungen.