Festpreisverträge

Festpreisverträge sind Verträge, bei denen der Preis für eine klar definierte Leistungsbeschreibung fest vereinbart wird und während der gesamten Vertragslaufzeit oder für eine bestimmte Leistungsphase unverändert bleibt. Der feste Preis dient der Planbarkeit von Kosten und Budget und gilt unabhängig von den tatsächlichen Herstellungs- oder Beschaffungskosten des Auftragnehmers, sofern der Leistungsumfang unverändert bleibt.

Zentrale Merkmale sind eine eindeutig beschriebene Leistung, festgelegte Liefer- und Abnahmefristen sowie ein verbindlicher Preis. Änderungen am Leistungsumfang bedürfen in der Regel einer Nachtragsvereinbarung, in der neue Preise oder Leistungen festgelegt werden.Preisänderungen sind nur zulässig, wenn sie ausdrücklich im Vertrag vorgesehen sind, zum Beispiel bei Änderungen des Leistungsumfangs, unvorhersehbaren material- oder Lohnpreisen oder behördlichen Vorgaben. Daher ist ein detailliertes Lastenheft bzw. eine klare Leistungsbeschreibung entscheidend, um Streitigkeiten über Abgrenzungen oder Zuschläge zu vermeiden.

Vorteile eines Festpreisvertrags liegen in der Planungssicherheit, Transparenz der Kosten und einem geringeren Verhandlungsaufwand während der Durchführung. Nachteile ergeben sich vor allem für den Auftragnehmer: Er trägt das Kostenrisiko bei Kostenüberschreitungen, was Anreiz- oder Qualitätsprobleme fördern kann, wenn nur knapp kalkuliert wurde. Umgekehrt kann eine zu großzügige Kalkulation zu Verwerfungen bei Angebotspreisen führen.

Typische Anwendungsfelder sind Bau- und Infrastrukturprojekte, Anlagen- und Fertigungsaufträge sowie bestimmte IT- oder Softwareprojekte. In der Praxis wird häufig zwischen Festpreis- und Nachtragsregelungen unterschieden; klare Vorgaben zu Leistungsumfang, Abnahme und Nachträgen sind entscheidend für die Rechts- und Umsetzungssicherheit.