Fertigungsüberwachung

Fertigungsüberwachung bezeichnet die systematische Erfassung, Überwachung und Auswertung von Produktionsprozessen in der Fertigung mit dem Ziel, Qualität, Produktivität und Ressourceneffizienz sicherzustellen. Typische Elemente sind die Messung von Maschinendaten, Prozessparametern, Qualitätskennzahlen sowie Energie- und Umweltparametern in Echtzeit oder in kurzen Intervallen.

Die technische Architektur umfasst Sensoren an Maschinen, Steuerungssysteme wie SCADA oder MES, Datenlogger und Historian-Datenbanken sowie IIoT-Plattformen. Daten werden visualisiert, Alarme gesetzt und Analysemodelle angewendet, um Abweichungen frühzeitig zu identifizieren.

Zu den Kernkennzahlen gehören die Overall Equipment Effectiveness (OEE), Ausschussquote, Durchsatz, Stillstandszeiten und Wartungskennzahlen wie MTBF. Methoden der Auswertung reichen von Echtzeit-Überwachung und Alarmierung bis zu statistischer Prozesslenkung (SPC) und prädiktiver Instandhaltung.

Die Fertigungsüberwachung schafft Transparenz, ermöglicht sofortige Reaktionen auf Störungen, reduziert Ausschuss und Stillstände, optimiert den Energieverbrauch und unterstützt datenbasierte Optimierungsentscheidungen.

Herausforderungen sind Datenqualität und -integration, Interoperabilität zwischen Systemen, Sicherheit, Datenschutz sowie Investitions- und Betriebskosten. Erfolgreiche Implementierungen setzen klare Ziele, eine robuste Daten-Governance und offene Standards wie OPC UA voraus. Entscheidungen sollten zwischen Edge-Computing und Cloud-Ansätzen abgewogen werden, und Benutzer benötigen Schulung zur Interpretation von Kennzahlen.

Anwendungsfelder liegen in der Automobil-, Elektronik-, Maschinenbau- und Lebensmittelindustrie sowie in Anlagenbetrieben mit hohem Automatisierungsgrad.