Fernsehformate

Fernsehformate bezeichnet Konzepte für Fernsehprogramme, die so gestaltet sind, dass sie in verschiedenen Ländern und Sprachen mit lokalen Produzenten umgesetzt werden können. Ein Format umfasst das Kernkonzept, die Spielregeln, Casting- und Moderationsprinzipien, das Showdesign, eine dramaturgische Struktur sowie eine Formatbibel, die Produktionsteams Anleitungen, Beispielfolgen und Materialien liefert. Ziel ist eine reproduzierbare Produktion, die sich an lokale Märkte anpassen lässt.

Das Besondere an Formaten ist ihre Reproduzierbarkeit: Aus einem zentralen Konzept entstehen in unterschiedlichen Märkten neue Produktionen, häufig mit lokalen Moderatoren, Jurys, Sets, Produzenten und Anpassungen an kulturelle Gegebenheiten. Rechte an Formaten werden in der Regel lizenziert; Produzenten zahlen Gebühren und erhalten Zugang zu dem ursprünglichen Material, Regeln und oft zu einer Vorlaufphase mit Schulungen.

Zu den bekanntesten internationalen Formaten zählen Reality-Shows wie Big Brother und Got Talent, Quiz- bzw. Wissensformate wie Wer wird Millionär?, Musik-/Talentshows wie The Voice und Dating-/Beziehungsformate. Diese Formate werden weltweit adaptiert, oft in regionalen Versionen, die lokale Prominente, Sprache und Humor berücksichtigen.

Der Markt für Fernsehformate wird von großen Rechteinhabern dominiert, darunter Unternehmen wie Fremantle, Banijay, ITV Studios und andere, ergänzt durch regionale Produktionshäuser. Die Verbreitung von Formaten hat den globalen Fernsehmarkt geprägt, ermöglicht schnelle Markteintritte und standardisierte Produktionsabläufe, birgt aber auch Herausforderungen bei kultureller Relevanz, Anpassung und rechtlichen Rahmenbedingungen.