Fehlerlogik

Fehlerlogik bezeichnet in der deutschen Fachsprache allgemein den analytischen Blick auf fehlerhaftes Denken und auf fehlerhafte Systeme in Form einer Logik des Fehlers. Der Begriff wird in verschiedenen Disziplinen verwendet und ist nicht strikt standardisiert. Typisch umfasst er die Beschreibung, Klassifikation und Erklärung von Fehlern in Argumentationen, Beweisen oder Entscheidungsprozessen sowie die Entwicklung von Vorgehensweisen zu deren Vermeidung, Korrektur oder Robustheit.

In der Philosophie und kognitiven Wissenschaften befasst sich Fehlerlogik mit logischen Fehlformen (Fehlschlüssen) und mit kognitiven Verzerrungen, die zu fehlerhaften Schlussfolgerungen führen. Sie unterscheidet normative Theorien darüber, wie richtige Argumente aufgebaut sein sollten, von deskriptiven Beobachtungen darüber, wie Menschen tatsächlich argumentieren. Im Bildungsbereich dient sie oft der Vermittlung von Kriterien für gültige Schlüsse und riskanter Denkweisen.

In der Informatik bezeichnet Fehlerlogik oft Modelle der Fehlerentstehung und -ausbreitung, Fehlersicherheit, Ausnahmesteuerung und Fehlertoleranz. Sie kann sich mit Logiken des Scheiterns, Fehlerzuständen in Systemen, Fehlerpropagation und Strategien zur Fehlerbehandlung beschäftigen. Praktisch wird der Begriff in Bereichen wie Software-Qualitätssicherung, Systemzuverlässigkeit und Fehlersuche verwendet.

Aufgrund der breiten Anwendung ist die genaue Bedeutung kontextabhängig. Verwandte Begriffe umfassen Fehlschlussanalyse, Fehlertheorie und Logik der Fehlerbehandlung.