FcRezeptor

Fc-Rezeptoren sind Proteine der Immunzellen, die an der Fc-Region von Antikörpern binden. Sie vermitteln zentrale Effektor-Funktionen der adaptiven Immunität, darunter die Phagozytose, die Antikörper-abhängige zellvermittelte Zytotoxizität (ADCC) und die Freisetzung von Entzündungsmediatoren. Durch die Bindung von Antikörperkomplexen steuern Fc-Rezeptoren, wie Immunzellen auf Antigenen reagieren und wie Gewebe auf Immunantworten reagieren.

Für IgG gibt es Fc‑Rezeptoren (FcγR). Die wichtigsten humanen Vertreter sind FcγRI (CD64), FcγRII (CD32; Unterformen IIa, IIb, IIc) und FcγRIII (CD16; Varianten IIIa, IIIb). FcγRI besitzt eine hohe Affinität zu IgG, während FcγRIIa und FcγRIIIa/IIIb eher eine Aktivierung vermitteln. FcγRIIb ist der inhibierende Rezeptor und trägt ITIM-Signale, was negative Regulation der Aktivität ermöglicht. FcγRIIIa ist besonders wichtig für ADCC über NK-Zellen, FcγRIIIb kommt vor allem auf neutrophilen Zellen vor.

Für IgE gibt es FcεRI, einen Hochaffinitätsrezeptor aus den Untereinheiten α, β und γ, der vornehmlich auf Mastzellen und Basophilen exprimiert ist. Bindung von IgE-abhängigen Antigenen führt zu Degranulation und Freisetzung inflammatorischer Mediatoren.

IgA wird durch FcαR (CD89) vermittelt, während FcμR das IgM-Repertoire reguliert. Diese Rezeptoren kommen auf verschiedenen Immunzellen vor, darunter Monozyten, Makrophagen, Neutrophile, B-Zellen und dendritische Zellen.

Signalwege variieren je nach Rezeptortyp. Aktivierende FcR tragen ITAM-Kaskaden über assoziierte Ketten, während FcγRIIb ein ITIM-haltiger inhibierender Rezeptor ist. Kreuzvernetzte Antigen-Antikörper-Komplexe lösen je nach Kontext Aktivierung oder Hemmung aus.

Clinische Relevanz besteht in der Beeinflussung von Therapien mit monoklonalen Antikörpern; Fc-Rezeptoren beeinflussen ADCC- und Phagozytose-Effekte. Fc-Engineering kann diese Funktionen optimieren oder reduzieren. IVIG-Therapien wirken teilweise über Fc-Rezeptor-interaktionen.