Fahrzeugverkabelungen

Fahrzeugverkabelungen umfassen die elektrischen Leitungssysteme in Kraftfahrzeugen, einschließlich Kabelbäumen, Einzeladern, Steckverbindungen und zugehöriger Schutz- und Verteilkomponenten. Sie dienen der Energieversorgung und der Signalübermittlung zwischen Motor, Antriebsstrang, Sicherheitssystemen, Infotainment und Fahrassistenzsystemen.

Zentrale Bauteile sind Kabelbäume (Kabelstränge) als zusammengefasste Leitungen, Steckverbindungen, Verteilkästen, Sicherungen, Relais, Sensoren, Aktuatoren sowie Netzwerke wie CAN, LIN oder Ethernet. Schutzmaßnahmen umfassen Schrumpfschläuche, Kabelkanäle, Steckverbindergehäuse, Schraubklemmen und mechanische Halterungen.

Die Auslegung von Fahrzeugverkabelungen berücksichtigt elektrische Leistungsfähigkeit, elektromagnetische Verträglichkeit, Temperatur- und Vibrationsbeständigkeit sowie Feuchtigkeitsschutz. Zudem müssen Verkabelung und Komponenten in der Fahrzeugbauumgebung sicher verlegt und gegen Beschädigung, Scheuern sowie Wasser- und Ölkontakt geschützt werden.

Herstellung erfolgt oft in der Vorfertigung von Kabelbäumen, die im Fahrzeugbau vormontiert oder beim Endhersteller eingesetzt werden. Kabelstränge werden auf Lenkung, Türen, Motorraum oder Bordnetze abgestimmt und entlang der Fahrzeugstruktur verlegt sowie fixiert.

Prüfungen umfassen Durchgangs- und Isolationsprüfungen, Funktions- und Verbindungsprüfungen sowie Umwelt- und EMV-Tests. Qualitätskontrollen sichern korrekte Kennzeichnung, Dokumentation und Rückverfolgbarkeit von Verbindungen und Kabeltypen.

Wichtige Wartungsaspekte sind regelmäßige Sichtprüfung auf Beschädigungen, Korrosion, lockere Kontakte und Dichtheit bei Feuchtigkeit. Diagnoseprobleme entstehen häufig durch beschädigte Isolation, Scheuerstellen oder defekte Steckverbindungen, besonders in älteren Fahrzeugen.

Aktuelle Entwicklungen betreffen verstärkte Integration von Hochvolt- und Netzwerken in Elektrofahrzeugen, modular aufgebaute Kabelbäume und die vermehrte Nutzung von digitalen Netzwerken sowie sicherheitsrelevanten Schutzmaßnahmen.