Kabelstränge

Kabelstränge sind Bündel von elektrischen Kabeln und Leitungen, die gemeinsam verlegt, organisiert und geschützt werden, um mehrere Strom- oder Signalleitungen auf engem Raum zu führen. Sie kommen in der Praxis in vielen Bereichen vor, etwa in der Automobiltechnik, der industriellen Elektroinstallation, in Gebäuden sowie in Maschinen und Geräten. Der Begriff umfasst sowohl lose gebundene Kabelbündel als auch fertige Kabelbäume, die später durch Steckverbinder, Abzweige oder Schutzumhüllungen erweitert werden.

Der Aufbau von Kabelsträngen umfasst einzelne Leiter mit Isolation, gegebenenfalls Abschirmungen, Schutzhüllen und Füllmaterialien. Abhängig von Einsatzort und Umgebung können runde oder flache Querschnitte, verschiedene Isolationsmaterialien wie PVC oder XLPE sowie Schutzschichten oder Geflechtschirme verwendet werden. Zur Bündelung dienen Hilfsmittel wie Kabelbinder, Spiralschläuche, Kabelkanäle oder Drahtbögen. In der Automobiltechnik werden Kabelstränge oft als Kabelbäume in Sets zusammengeführt, wobei Steckverbinder, Abzweige und Crimp- oder Lötverbindungen integriert sind.

Die Herstellung umfasst das Auswählen der Kabel, das Verlegen entlang vorgesehener Routen, das Bündeln, das Anbringen von Halterungen und Kennzeichnungen sowie abschließende Prüfungen wie Durchgangsprüfungen, Isolationswiderstandstests oder Hochstrom- bzw. Hochspannungstests. Je nach Einsatzbereich werden Dichtungen und Schutzkappen gegen Wasser, Öl oder Staub eingesetzt. Qualitätssicherung und Dokumentation sind übliche Bestandteile des Herstellungsprozesses.

Für Kabelstränge gelten europäische und internationale Normen in Bereichen Sicherheit, Isolationsmaterialien, Flammschutz und elektromagnetische Verträglichkeit. Hersteller berücksichtigen Temperaturklassifikationen, Spannungsgrenzen und geltende Verlegevorschriften.