FahrzeugEntwicklung

Fahrzeugentwicklung bezeichnet den interdisziplinären Prozess zur Planung, Auslegung, Erprobung und Serienreife von Fahrzeugen. Sie umfasst Anforderungen und Marktanalyse, Konzeptfindung, Konstruktion, Simulation, Prototypenbau, Tests sowie Homologation und Produktionsvorbereitung. Ziel ist die sichere, wirtschaftliche und normenkonforme Umsetzung eines Fahrzeugkonzepts.

Beteiligte Disziplinen sind Fahrzeugtechnik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Softwareentwicklung, Systemtechnik, Aerodynamik, Materialien, Fertigungsplanung und Qualitätsmanagement. Wichtige Aufgabenfelder sind Leichtbau, Crash- und Insassenschutz, NVH (Noise, Vibration, Harshness), Ergonomie, Batterie- und Thermomanagement sowie E/E‑Architektur und Cybersecurity. Regelwerke wie UNECE-Regelungen, ISO-Normen und nationale Zulassungsbestimmungen bestimmen Sicherheits- und Emissionsanforderungen.

Methoden und Werkzeuge umfassen CAD/CAE, CFD, Mehrkörperdynamik, Finite-Elemente-Analyse, virtuelle Prototypen, Model-Based Systems Engineering (MBSE) sowie Rapid Prototyping und additive Fertigung. Prüfstrategien kombinieren virtuelle Simulationen mit Prüfstands- und Feldtests: Komponenten-, System- und Gesamtfahrzeugtests bis hin zu Typgenehmigung und Serienerprobung.

Aktuelle Trends sind Elektromobilität, automatisiertes Fahren, Vernetzung, softwarezentrierte Fahrzeuge und Nachhaltigkeit durch Recycling und CO2-Reduktion. Die Fahrzeugentwicklung ist geprägt von hohem Kostendruck, kurzen Entwicklungszeiten und enger Integration von Zulieferern in Entwicklungsprozesse. Erfolgreiche Projekte erfordern klare Anforderungsdefinitionen, interdisziplinäre Zusammenarbeit und ein strukturiertes Risikomanagement.