EEArchitektur

EEArchitektur bezeichnet in der deutschsprachigen Fachliteratur die architektonische Gestaltung komplexer elektronischer und elektrischer Systeme. Der Begriff verweist auf die systematische Festlegung von Strukturen, Schnittstellen, Datenflüssen sowie Verantwortlichkeiten zwischen Hardware, Firmware und Software, um Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit und Wartbarkeit sicherzustellen.

Der Anwendungsbereich reicht von eingebetteten Systemen in Industrieautomation, Konsumelektronik, Automotive bis hin zu Gebäudetechnik, erneuerbaren Energiesystemen und Smart Grids. Ziel ist die Integration von physischen Komponenten, digitalen Steuerungen und Kommunikationswegen, sodass Systeme als kohärentes Ganzes funktionieren.

Zentrale Konzepte der EEArchitektur umfassen Systemgrenzen, verschiedene Architekturansichten (logisch, physisch, deployment), Modularität, Wiederverwendbarkeit sowie Hardware-Software-Co-Design. Sicherheits- und Zuverlässigkeitsanforderungen, Systemschutz, Wartbarkeit, Aktualisierbarkeit und Lebenszyklusmanagement spielen eine zentrale Rolle.

Typische Praxis umfasst Anforderungenserhebung, architektonische Entscheidungen, Referenzarchitekturen, modellbasiertes Design, Simulation, Verifikation und Validierung sowie Rückverfolgbarkeit der Entscheidungen. Dokumentation und Kommunikation zwischen Stakeholdern (Entwickler, Hersteller, Betreiber) sind wesentlich, um Konsistenz über Produktlinien hinweg zu gewährleisten.

EEArchitektur bezieht sich auf etablierte Standards in den Bereichen Elektronik, Informatik und Systems Engineering. Dazu gehören Normen wie IEC/ISO für Sicherheit und Zuverlässigkeit, modellbasierte Ansätze sowie branchenspezifische Richtlinien wie AUTOSAR im Automotive-Sektor. Die konkrete Ausprägung variiert je Branche, Organisation und Produktlinie.