Fahrdistanz

Fahrdistanz bezeichnet allgemein die Distanz, die ein Fahrzeug während einer Fahrt zurücklegt. In der sicherheitstechnischen Praxis wird der Begriff oft im Zusammenhang mit dem Anhalte- oder Bremsweg verwendet und meint dann die Gesamtdistanz vom Zeitpunkt der Wahrnehmung einer Gefahr bis zum Stillstand des Fahrzeugs. Diese Fahrdistanz setzt sich aus dem Reaktionsweg und dem Bremsweg zusammen.

Der Reaktionsweg ergibt sich aus der Fahrgeschwindigkeit multipliziert mit der Reaktionszeit des Fahrers: Reaktionsweg = v × t_Reaktion. Der Bremsweg hängt von der Geschwindigkeit und der Brems- bzw. Haftungskraft ab und lässt sich näherungsweise als Bremsweg ≈ v² / (2a) beschreiben, wobei a die mittlere Verzögerung (Bremskraft minus Widerstände) darstellt. In trockenen, guten Straßenverhältnissen liegt die Verzögerung oft im Bereich mehrerer m/s²; bei Nässe oder Eis sinkt sie deutlich. Praktisch bedeutet dies, dass höhere Geschwindigkeit die Fahrdistanz deutlich erhöht. Allgemein wird oft die Faustregel angewendet, dass der sichere Abstand bei zunehmender Geschwindigkeit wächst; zwei Sekunden Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug ist eine verbreitete Orientierungshilfe, die den Reaktions- und Bremsweg mitberücksichtigt.

Neben der sicherheitstechnischen Bedeutung kann Fahrdistanz auch einfach die Distanz entlang einer Route von Start- zu Zielpunkt bezeichnen – also die Belastung des Weges als Streckenlänge, im Gegensatz zur Luftlinie. In Navigationssystemen, Logistik und Verkehrsanalyse wird die Fahrdistanz daher sowohl als Route-Länge als auch als Beurteilungsgröße für Sicherheit und Effizienz verwendet.

Siehe auch: Anhalteweg, Bremsweg, Reaktionsweg, Streckenlänge, Luftlinie.

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