Expositionshierarchie

Expositionshierarchie, im Deutschen oftmals als Expositionshierarchie bezeichnet, ist ein zentrales Instrument der kognitiv-behavioralen Therapie (KBT) zur Strukturierung von Expositionsübungen bei Angststörungen. Sie besteht aus einer abgestuften Liste von angstauslösenden Reizen oder Situationen, die vom wenigsten bis zum stärksten Angstniveau geordnet ist. Ziel ist eine schrittweise Konfrontation, die habituelles Abklingen der Furcht ermöglicht und Vermeidungsverhalten reduziert.

Erstellung und Aufbau: Die Hierarchie wird in der Regel gemeinsam mit dem Patienten erstellt, gelegentlich auch unter Anleitung eines Therapeuten. Jedes Item wird mit Kontext beschrieben, und die aktuelle Angstreaktion wird oft auf einer Skala bewertet, beispielsweise der SUDS-Skala von 0 bis 100 oder 0 bis 10. Items können als in vivo, imaginal oder interozeptiv umgesetzt werden. Die Reihenfolge basiert auf individueller Belastbarkeit, Realisierbarkeit sowie dem Potenzial, Fortschritte sichtbar zu machen.

Anwendung in der Therapie: Die Exposition erfolgt schrittweise als Hausaufgabe oder in Therapiesitzungen. Der Patient beginnt mit einem item am unteren Ende der Hierarchie und steigert sich, sobald die Belastung tolerierbar bleibt. Zur Unterstützung kommen oft Coping-Strategien, Entspannungstechniken und Atmungsübungen zum Einsatz. In manchen Fällen kann, nach einer Aufbauphase, eine intensivere Exposition, auch als Flooding bezeichnet, erfolgen.

Vorteile und Grenzen: Vorteile einer Expositionshierarchie sind eine klare Struktur, messbarer Fortschritt und eine Verminderung von Vermeidungsverhalten. Grenzen ergeben sich aus individuellen Unterschieden, möglichen vorübergehenden Verschlimmerungen der Symptome, und der Notwendigkeit einer sorgfältigen, professionellen Begleitung sowie Anpassung der Hierarchie an konkrete Rahmenbedingungen.

Beispiel: Für eine Spinnenphobie könnte die Hierarchie Aufgaben umfassen wie das Bild einer Spinne ansehen, ein Video einer Spinne schauen, eine Spinne in einem geschützten Glas beobachten, sich der Spinne mit zunehmendem Abstand nähern und schließlich in geeigneten Sicherheitssituationen mit der Spinne arbeiten.

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