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Explosionsdynamik

Explosionsdynamik beschreibt die physikalischen Prozesse, die bei einer Explosion auftreten, einschließlich der Umwandlung chemischer Energie in hochtemperierte Gase, der Bildung und Ausbreitung von Druckwellen und der Auswirkung von Geometrie und Behälterung auf die Dynamik der Explosion. Sie unterscheidet grundlegend zwischen Detonation, bei der sich eine Reaktionsfront mit Schallgeschwindigkeit ausbreitet, und Deflagration, einer subsonischen Verbrennung, die durch Wärmeleitung getrieben wird. Im Verlauf einer Explosion entstehen Stoßwellen, hohe Überdrücke, Temperaturen und gerichtete Gasausdehnung; die daraus resultierenden Druckverläufe hängen von Umfeld, Abstand, Materialeigenschaften und Reflexionen ab. In offenen Bereichen bilden sich runde, expandierende Druckwellen, während in geschlossenen Räumen Reflexionen und Mach-Stämme komplexere Druckfelder erzeugen. Unter Wasser verhalten sich Explosionen durch die starke Bildung einer Blasen- und Gasdruckwelle anders.

Zentrale Kenngrößen sind der maximale Überdruck, der positive Druckanteil und der Impuls; zur Vergleichbarkeit wird oft

Anwendungen der Explosionsdynamik finden sich in der Sicherheitstechnik, beim Entwurf von Schutzmaßnahmen, der Bestimmung geeigneter Aufstellabstände

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der
skalierte
Abstand
Z
=
R
/
W^(1/3)
verwendet.
Typische
Überdruckverläufe
lassen
sich
mit
dem
Friedländer-Formular
beschreiben;
Detonationen
werden
durch
ZND-Theorie
modelliert,
während
komplexe
Realweltsituationen
häufig
hochauflösende
kompressible
Strömungssimulationen
erfordern.
Die
TNT-Äquivalenz
dient
als
Orientierung
für
die
Größenskala.
und
in
der
forensischen
Analyse
von
Sprengvorfällen.
Modelle
unterscheiden
sich
in
Genauigkeit
und
berücksichtigen
Materialeigenschaften,
Geometrie
und
Randbedingungen.