hochtemperierte

Hochtemperierte ist ein in der deutschen Fachsprache gebräuchliches Adjektiv, das Eigenschaften, Prozesse oder Materialien beschreibt, die bei erhöhten Temperaturen stattfinden oder bestehen. Der Begriff wird in vielen technischen Disziplinen verwendet, insbesondere in der Materialwissenschaft, der Verfahrenstechnik, der Chemie und der Physik. Eine allgemeingültige Temperaturgrenze existiert nicht; der Referenzwert hängt vom jeweiligen Kontext ab und reicht oft von mehreren Hundert bis zu mehreren Tausend Grad Celsius.

In der Materialwissenschaft bezeichnet hochtemperierte Werkstoffe solche, die hohen Betriebstemperaturen widerstehen, wie Nickelbasis-Superlegierungen, Keramiken oder hochtemperaturbeständige Beschichtungen. Typische Anwendungen finden sich in Turbinen- und Antriebskomponenten, der Gas- und Dampfturbinentechnik sowie in Hitze- und Abgassystemen. Zu den Verfahren gehören Sintern, Brennen, Glühen sowie Wärmebehandlungen wie Lösungsglühen und Anlassen.

In der Chemie beschreibt hochtemperierte Reaktionen Vorgänge, die bei hohen Temperaturen ablaufen, häufig unter Schutzgasatmosphäre oder Untervakuum, um Nebenreaktionen oder Zersetzung zu minimieren.

In der Physik wird der Begriff im Zusammenhang mit Hochtemperatursupraleitern verwendet, Materialien, deren supraleitende Eigenschaften bei vergleichsweise hohen Temperaturen einsetzen.

Etymologie: Hochtemperierte leitet sich ab von hoch (hoch) + Temperatur (Temperatur) und der Adjektivendung -ierte; es handelt sich um eine gängige fachsprachliche Bildung, um Zustände, Prozesse oder Materialien zu charakterisieren, die jenseits normaler Raumtemperatur liegen.

Siehe auch: Hochtemperaturwerkstoffe, Hochtemperaturprozesse, Hochtemperatursupraleiter.