Estrogenrezeptoren
Estrogenrezeptoren sind Proteine, die die physiologischen Wirkungen des Estrogens vermitteln. Die wichtigsten Formen sind Estrogenrezeptor alpha (ERα, ESR1) und Estrogenrezeptor beta (ERβ, ESR2). Zusätzlich spielt der membranständige Estrogenrezeptor GPER1 (GPR30) eine Rolle bei schnellen, nicht-genomischen Signalen. ERα und ERβ gehören zur Familie der nuklearen Hormonrezeptoren. Sie binden Estradiol, dimerisieren und binden an Estrogen-Response-Elements (ERE) in der DNA, wodurch Transkriptionsprozesse mit Coaktivatoren oder Corepressoren reguliert werden. Die Wirkung ist abhängig vom Gewebe, vom Rezeptortyp und von weiteren Signalmolekülen. GPER1 vermittelt schnelle Signale über G-Protein-gekoppelte Pfade wie cAMP und MAPK, oft unabhängig von direkter Genexpression.
Strukturell bestehen ERα und ERβ aus einer DNA-bindenden Domäne, einer Ligandenbindungsdomäne und Transaktivierungsdomänen. Ihre Verteilung unterscheidet
In der Medizin spielen Estrogenrezeptoren eine zentrale Rolle. ER-positiver Brustkrebs wird häufig mit endokrinen Therapien behandelt.