membranständig

Membranständig ist ein Adjektiv in der Biologie und verwandten Wissenschaften, das Strukturen beschreibt, die von einer Membran umgrenzt sind oder eine Membran als klare Grenze besitzen. In diesem Sinn bedeutet membranständig, dass eine Struktur durch eine Lipidmembran oder eine ähnliche Grenzschicht abgegrenzt ist und dadurch eine eigene Kompartimentierung oder Funktionseinheit bildet.

Der Begriff wird vor allem in der Zellbiologie, Histologie und Anatomie verwendet. Typische Beispiele sind membranständige Organellen wie der Zellkern, Mitochondrien, Chloroplasten, das endoplasmatische Retikulum, der Golgi-Apparat, Lysosomen, Vesikel und Vakuolen. Auch die Plasmamembran gehört dazu. Nicht membranständig sind in der Regel freie Proteine oder komplexe Strukturen, die keine eigene Lipidmembran umgeben. In prokaryotischen Zellen existieren Membranen zwar, aber viele der klassischen, fein strukturierten Kompartimente fehlen, weshalb der Terminus dort seltener verwendet wird.

Der Ausdruck betont die Rolle der Membranen bei Abgrenzung, Kompartimentierung und Stoffwechselprozessen und dient somit der Beschreibung der Organisation von Zellen und Geweben. In der Fachsprache kann membranständig auch zur Unterscheidung von Membransystemen gegenüber nicht membranumschlossenen Strukturen herangezogen werden. Synonyme im Deutschen sind membranös oder mem-branständig, wobei feine Unterschiede je nach Kontext auftreten können.