Erwachsenenmedizin

Erwachsenenmedizin befasst sich mit der medizinischen Versorgung erwachsener Patientinnen und Patienten, in der Praxis oft ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Ziel ist Prävention, Diagnostik, Behandlung und Rehabilitation von Erkrankungen, die im Erwachsenenalter und im fortschreitenden Alter auftreten. Die Fachrichtung dient der Kontinuität der Versorgung und dem Übergang von der Pädiatrie in die Erwachsenenmedizin, wobei der Fokus auf altersgerechter Beurteilung und Therapien liegt.

Typische Aufgaben umfassen Allgemeine Innere Medizin, Diagnostik und Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen sowie Gesundheitsförderung. Schwerpunktbereiche sind unter anderem Kardiologie, Gastroenterologie, Neurologie, Onkologie, Endokrinologie, Pneumologie, Rheumatologie und Infektiologie. Prävention, Impfungen, Screening-Programme und Lebensstilberatung spielen eine zentrale Rolle, ebenso die Koordination von Therapien im interdisziplinären Team.

Die Ausbildung umfasst ein medizinisches Studium, danach die Facharztausbildung Innere Medizin mit möglichen Zusatzfächern. Je nach Land schließen sich subspezialisierte Weiterbildungen an. Das Arbeitsfeld erstreckt sich über ambulante Hausarztpraxen, Kliniken, spezialisierte Ambulanzen und Rehabilitationszentren.

Herausforderungen der Erwachsenenmedizin sind die alternde Bevölkerung, Multimorbidität und die Notwendigkeit evidenzbasierter Therapien gemäß Leitlinien. Teamorientiertes Arbeiten, Versorgung zu Hause, Telemedizin und Gesundheitsökonomie gewinnen an Bedeutung. Ethik, Patientensouveränität und Datenschutz prägen den Alltag sowie die Gestaltung von individuellen Behandlungsplänen.