Lebensstilberatung

Lebensstilberatung ist eine beratende Dienstleistung im Gesundheitswesen, die darauf abzielt, gesundheitsschädliche Verhaltensweisen zu erkennen, zu verstehen und durch individuelle oder Gruppeninterventionen zu verändern. Ziel ist die Prävention chronischer Krankheiten, die Verbesserung der Lebensqualität und die Förderung der Selbstwirksamkeit der Klientinnen und Klienten.

Typische Bausteine der Lebensstilberatung sind die Erfassung von Lebensstilfaktoren (Ernährung, körperliche Aktivität, Schlaf, Stress, Rauchen, Alkoholkonsum), eine Risikofaktorenanalyse sowie Motivations- und Zielvereinbarungen, Handlungsplanung und Selbstmonitoring. Nachverfolgungstermine dienen der Anpassung der Maßnahmen. Verfahren wie Motivierende Gesprächsführung, kognitiv-behaviorale Strategien und individuelle oder gruppenbasierte Interventionen kommen zum Einsatz. Wichtig ist eine patientenorientierte, ressourcenorientierte Herangehensweise unter Berücksichtigung sozialer und kultureller Faktoren.

Die Beratung findet in unterschiedlichen Settings statt, etwa in der Primärversorgung, in Kliniken, Gesundheits- oder Rehabilitationszentren sowie in Community- oder Präventionsprogrammen. Fachkräfte können Ärzte, Pflegekräfte, Ernährungsfachkräfte, Gesundheitscoaches oder Psychologen sein. Oft wird Lebensstilberatung von Krankenversicherungen oder Gesundheitsbehörden im Rahmen von Präventionsleistungen unterstützt.

Zu den zentralen Inhaltsfeldern gehören Ernährung, Bewegungsförderung, Gewichtsmanagement, Raucherentwöhnung, moderater Alkoholkonsum, Schlafhygiene, Stressbewältigung und soziale Unterstützung. Studien legen nahe, dass gut gestaltete Lebensstilprogramme in bestimmten Populationen zu Verbesserungen in Verhaltensweisen sowie relevanten Gesundheitsparametern beitragen können, allerdings variieren Wirksamkeit, Intensität und Langzeiteffekte je nach Qualität der Intervention und der Adhärenz.

Siehe auch: Gesundheitsförderung, Prävention, Motivierende Gesprächsführung, Verhaltensänderung.