Erhebungskosten

Erhebungskosten bezeichnen die Kosten, die bei der Beschaffung von Daten, Informationen oder Messgrößen anfallen. Sie entstehen in Forschung, Statistik und der öffentlichen Verwaltung, wenn Daten erhoben, erfasst oder verarbeitet werden. Typische Kostenarten umfassen Personal- und Schulungskosten für Feldmitarbeiter, Material- und Geräteaufwendungen (Fragebögen, Tablets), Reisekosten und sonstige Logistik, Anreizzahlungen an Teilnehmende, Druck- und Versandkosten sowie Kosten für Datenaufnahme, -bereinigung, -verarbeitung, Qualitätssicherung sowie Verwaltung und Overhead.

Die Höhe der Erhebungskosten hängt maßgeblich von der Methodik ab. Persönliche Interviews verursachen in der Regel höhere Kosten als Telefon- oder Online-Erhebungen. Standort, Stichprobengröße, Erhebungsfrequenz und erwartete Antwortraten beeinflussen das Kostenvolumen. Dabei fallen fixe Kosten (Schulung, Geräte) sowie variable Kosten (Feldstunden, Incentives) an.

Zur Planung und Steuerung der Kosten dienen Strategien wie der Einsatz von Mixed-Mode-Verfahren, Online-Erhebungen oder gezielt zugeschnittenen Stichproben, Pretests sowie die Automatisierung von Erfassungsprozessen. Eine effiziente Feldorganisation, standardisierte Fragebögen und zeitnahe Datenverarbeitung können Kosten senken, ohne die Datenqualität zu beeinträchtigen.

In der öffentlichen Verwaltung werden Erhebungskosten oft im Kontext von Kosten-Nutzen-Analysen oder Transparenzanforderungen betrachtet, um den finanziellen Aufwand für Datenerhebungen nachvollziehbar abzubilden.

Beispiel: Eine nationale Haushaltsbefragung umfasst Erhebungskosten für Interviewerhonorare, Reisekosten, Druck der Materialien, Dateneingabe und -prüfung sowie Abschlussberichte.