Erhebungsfrequenz

Erhebungsfrequenz bezeichnet in der Statistik und empirischen Sozialforschung die zeitliche Abfolge der Datenerhebungen. Sie reicht von einmaligen Querschnittserhebungen bis zu regelmäßigen oder unregelmäßigen Folgevermessungen. Typische Formen sind eine einzelne Erhebung (Querschnitt), wiederholte Erhebungen im Rahmen von Längsschnitt- oder Panelstudien (zum Beispiel monatliche, vierteljährliche oder jährliche Befragungen) sowie ereignisgesteuerte oder ad hoc Erhebungen.

Die Wahl der Erhebungsfrequenz hängt von Forschungsziel, Budget, der Relevanz von Entwicklungen über die Zeit und der Verfügbarkeit von Ressourcen ab. Eine höhere Frequenz erhöht die Sensitivität gegenüber Trends, erhöht jedoch Kosten und Belastung für Befragte und Organisation; eine zu geringe Frequenz kann Verzerrungen durch Periodizität, Ausfälle oder verpasste Ereignisse verursachen. Planung berücksichtigt zudem saisonale Effekte und Möglichkeiten der Datenverarbeitung wie Interpolation oder Zeitreihenmodelle.

Auswirkungen auf die Datenqualität: Die Erhebungsfrequenz beeinflusst Repräsentativität, Vergleichbarkeit und Verzerrungen durch Nichtantwort. In amtlichen Statistiken sind Frequenzen oft gesetzlich vorgegeben (zum Beispiel monatliche Arbeitsmarktdaten, jährliche Bevölkerungszählung). Beispiele: Volkszählung alle zehn Jahre, Arbeitslosenquote monatlich, Gesundheitsdaten in vielen Ländern jährlich oder quartalsweise.