Entscheidungspunkt

Ein Entscheidungspunkt bezeichnet einen Ort oder eine Phase in einem Prozess, an dem eine Entscheidung über den weiteren Verlauf getroffen werden muss. Er markiert typischerweise eine Eintritts- oder Fortsetzungsbedingung für verschiedene Handlungsoptionen und führt zu unterschiedlichen Folgeaktivitäten oder Pfaden. Entscheidungspunkte dienen der Strukturierung von Abläufen, der Reduktion von Unsicherheit und der Zuweisung von Ressourcen auf Basis von Zielen, Kriterien und verfügbaren Informationen.

Anwendungsbereiche umfassen Geschäftsprozesse und Projektmanagement, Produktentwicklung, IT- und Prozessmodellierung sowie medizinische Entscheidungsprozesse. In Geschäftsprozessen werden Entscheidungspunkte oft als Verzweigungen oder Gateways modelliert; in Stage-Gate- oder Phase-Gate-Modellen definieren sie formale Go/No-Go-Entscheidungen zu Projekt- oder Produktfortschritten. In der Medizin können sie klinische Therapierichtungen oder Diagnoseprüfungen betreffen. In der Softwareentwicklung markieren sie Meilensteine, an denen entschieden wird, ob eine weitere Entwicklung oder Veröffentlichung erfolgt.

Methoden zur Unterstützung von Entscheidungspunkten umfassen Entscheidungsanalysen wie Nutzwertanalyse, Entscheidungsmatrizen, Entscheidungsbäume und Einflussdiagramme, oft verbunden mit Risiko- oder Kosten-Nutzen-Bewertungen. Eine klare Kriterienbasis, transparente Go/No-Go-Kriterien und die Berücksichtigung von relevanten Stakeholder-Feedback tragen zur Nachvollziehbarkeit bei.

Vorteile eines gut gestalteten Entscheidungspunkts sind klarere Verantwortlichkeiten, bessere Ressourcenplanung und erhöhte Entscheidungsqualität. Risiken bestehen in Verzögerungen durch Informationsbeschaffung, Verzerrungen durch Bias oder unklare Kriterien.

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