Entscheidungsflüsse

Entscheidungsflüsse bezeichnet die logische Abfolge von Entscheidungen, Bedingungen und resultierenden Handlungen innerhalb eines Prozesses oder Systems. Sie dienen dazu, zu veranschaulichen, an welchen Punkten Entscheidungen getroffen werden müssen, welche Kriterien dafür gelten und welche Ergebnisse daraus folgen. Ziel ist es, Entscheidungsprozesse transparent, reproduzierbar und steuerbar zu machen.

In der Praxis werden Entscheidungsflüsse häufig mit Diagrammen modelliert, die Entscheidungspunkte, Bedingungen, Aktionen und Datenflüsse darstellen. Beliebte Notationen sind BPMN (für Prozessabläufe) und DMN (für Entscheidungslogik). Entscheidungsflüsse unterscheiden sich von Entscheidungsbäumen: Letztere sind meist prädiktive Modelle, während Entscheidungsflüsse Prozessentscheidungen in einem Ablauf abbilden, oft mit menschlichen Rollen und automatisierten Regeln.

Sie finden Einsatz in der Prozesssteuerung, Softwareentwicklung, Compliance und Risikomanagement. In der Kreditvergabe wird anhand von Kriterien wie Umsatz, Bonität, Sicherheiten entschieden. Typische Datenquellen sind Kundendaten, Prüfberichte und Antragsinformationen.

Vorteile von Entscheidungsflüssen sind Transparenz, bessere Kontrolle, Standardisierung von Abläufen und erleichtertes Onboarding von Mitarbeitern. Herausforderungen umfassen wachsende Komplexität bei vielen Entscheidungspunkten, Pflege der Regelwerke, Versionierung und Governance sowie die Notwendigkeit konsistenter Daten. Gute Praxis: modulare Struktur, Trennung von Geschäftslogik und Prozesslogik, Nutzung von Entscheidungstabellen, regelmäßige Validierung, Versionierung und Stakeholder-Einbindung.