Entladungszeit

Entladungszeit bezeichnet in der Technik die Zeitspanne, die ein gespeichertes Energiesystem benötigt, um auf einen festgelegten Restwert abzusterzen. Sie ist ein wichtigerParameter bei Kondensatoren, Batterien, Energiespeichern sowie in Hochspannungs- und Pulsanwendungen. Der Begriff variiert je nach Kontext: Bei Kondensatoren wird oft die Zeit bis zur vollständigen Entladung oder bis zu einer Zielspannung definiert; bei Batterien die Laufzeit unter Last. In technischen Datenblättern findet man häufig die Zeitkonstante Tau und Hinweise zur zulässigen Restspannung.

Für Kondensatoren gilt in einem einfachen RC-Entladungszweig V(t) = V0 e^{-t/(R C)}; die Entladungszeit bis zur Zielspannung Vf ist t = -R C ln(Vf/V0). Bei konstanter Entladungsstärke I ergibt sich t = C (V0 − Vf) / I. Die Zeitkonstante Tau = R C beschreibt die langsame Abnahme; in der Praxis gilt: Nach etwa fünf Tau ist die Entladung nahezu abgeschlossen.

Bei Batterien oder Akkumulatoren wird die Entladungszeit häufig als Laufzeit bei einem bestimmten Laststrom angegeben, t ≈ Kapazität (Ah) / Laststrom (A). Realistischer ist das Peukert-Gesetz, das die Entladungszeit mit dem Entladerate und dem Zellalter berücksichtigt. Die Entladungszeit hängt zudem von Temperatur, Alter und Zustand der Zellen ab.

Sicherheit und Messung: Vor Arbeiten mit gespeicherter Energie müssen Entladungen sicher erfolgen und der Restspannungswert verifiziert werden. Entladevorgänge erfolgen meist über gezielt dimensionierte Lasten oder Entladegeräte, wobei Sicherheitsvorschriften einzuhalten sind.