Endosinuschirurgie

Endosinuschirurgie, auch endoskopische Nasennebenhöhlenchirurgie genannt, bezeichnet ein Operationsverfahren zur Behandlung von Erkrankungen der Nasennebenhöhlen, das durch die Nasenöffnung mit Hilfe eines Endoskops durchgeführt wird. Ziel ist es, verstopfende oder entzündete Kanäle freizulegen, die Belüftung und Drainage der Nasennebenhöhlen wiederherzustellen und Symptome zu lindern.

Typische Indikationen sind chronische Rhinosinusitis mit oder ohne Nasenpolypen, wiederkehrende Infekte, falsche oder verengte Nasenatmung durch eine Osteomeatal-Komplex-Obsturation, Füllungen durch Hypertrophie des Nasenknorpels, sowie Fistelbildungen, Mucozelen oder bestimmte gutartige Tumoren. Die Behandlung erfolgt oft nach versorgter medizinischer Vorbehandlung (Antibiotika, Kortikosteroide, symptomatische Therapien) und dient der nachhaltigen Besserung der Nasenatmung und Lebensqualität.

Die Operation wird in der Regel unter Vollnarkose oder seltener Vollnarkose mit lokaler Vorbereitung durchgeführt. Sie nutzt endoskopische Instrumente, Mikrokauter, Mikrodebrider und Spülsysteme. Typische Schritte umfassen die Uncinatektomie, maximale Antrostomie, Ethmoidotomie, Sphenoidotomie und je nach Befund Frontal- oder weitere Segmentresektionen. Ziel ist die Beseitigung obstruktiver Hindernisse und die Wiederherstellung des natürlichen Flusses von Luft und Schleim.

Ergebnisse: In vielen Fällen führt endosinuschirurgische Behandlung zu deutlicher Symptomverbesserung, reduzierter Symptomlast und besserer Lebensqualität. Risiken umfassen Blutungen, Infektionen, adhesionsbildung, Beschädigungen von Knochen, Augenhöhlen- oder Schädelbasisverletzungen sowie Veränderungen des Geruchssinns. Die Komplikationsrate hängt stark von der individuellen Erkrankung und der Erfahrung des Chirurgen ab.

Alternativen umfassen externe oder offene Zugänge in komplexen Fällen, wobei medizinische Therapie eine Fortführung der Behandlung darstellen kann.