Emissionsfaktor

Emissionsfaktor ist ein Koeffizient, der eine Beziehung zwischen einer Aktivität und den daraus resultierenden Emissionen herstellt. Er gibt an, wie viel Emissionen in einer bestimmten Größeneinheit entstehen, zum Beispiel Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilowattstunde elektrischer Energie, pro Liter Kraftstoff oder pro Fahrzeugkilometer.

Anwendung und Berechnung: Emissionsfaktoren werden in der Umweltberichterstattung, im Life-Cycle-Assessment und bei der Bestimmung von Produkt- oder Unternehmens-CO2-Fußabdrücken verwendet. Die zentrale Formel lautet Emissionen = Aktivität × Emissionsfaktor. Beispiel: Der Verbrauch von 1000 kWh Elektrizität mit einem Emissionsfaktor von 0,5 kg CO2e/kWh ergibt 500 kg CO2e.

Arten, Quellen und Einheiten: Emissionsfaktoren gibt es für Treibhausgase sowie für Luftschadstoffe. Sie unterscheiden sich nach Sektor (Strom, Verkehr, Heizung), Region und Technologie und hängen von Brennstoffqualität und Strommix ab. Übliche Einheiten sind kg CO2e pro kWh, kg CO2e pro Liter Kraftstoff oder g CO2e pro Kilometer. Datenquellen umfassen IPCC-Richtlinien, nationale Emissionsinventare, wissenschaftliche Datenbanken und industrielle Lebenszyklusdatenbanken.

Unsicherheiten und Einschränkungen: Emissionsfaktoren beruhen auf Durchschnittswerten und können regional, technisch oder zeitlich variieren. Sie verkörpern Vereinfachungen komplexer Prozesse und berücksichtigen nicht alle Nichtlinearitäten oder systemischen Effekte. Für belastbare Bewertungen sollten Unsicherheiten angegeben und Sensitivitätsanalysen durchgeführt werden.

Anwendungsfelder: Emissionsfaktoren finden Anwendung in ESG-Berichten, Produktdeklarationen, Lebenszyklusanalysen und politischen Planungen, um Emissionen auf Basis vorhandener Aktivitätsdaten abzuschätzen.