Elektrizitätstechnik

Elektrizitätstechnik ist ein Zweig der Ingenieurwissenschaften, der sich mit der Erzeugung, Übertragung, Umwandlung, Verteilung und Nutzung elektrischer Energie befasst. Sie umfasst außerdem die Entwicklung elektronischer Bauelemente, Mess- und Regelungstechnik sowie Informations- und Kommunikationstechniken, die in elektrischen Systemen eingesetzt werden. Ziel ist eine zuverlässige, effiziente und sichere Energieversorgung sowie die Realisierung elektrischer und elektronischer Systeme in Wirtschaft, Wissenschaft und Alltagsleben.

Die Geschichte der Elektrizitätstechnik reicht vom Pioniergeist des 19. Jahrhunderts über die Einführung Wechselstromnetze bis hin zur Mikroelektronik. Wichtige Meilensteine waren die Entwicklung elektrischer Maschinen, Fortschritte in der Leistungselektronik und der Aufbau moderner Stromnetze. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ermöglicht die Halbleitertechnik eine breite Palette von Anwendungen in Kommunikation, Informationsverarbeitung und Automatisierung.

Zu den Kernbereichen gehören Energieversorgung und Netztechnik, Hoch- und Höchstspannungstechnik, Energieübertragung und -verteilung, Elektrische Maschinen und Antriebe, Leistungselektronik, Energiespeicherung (z. B. Batterien), Elektronik und Messtechnik, Regelungs- und Automatisierungstechnik sowie Informations- und Kommunikationstechnik. Ebenso relevant sind Sicherheit, Normung und Qualitätssicherung.

Typische Anwendungen finden sich in der Industrie, der Energiewirtschaft, Gebäudetechnik und dem Verkehrssystem, insbesondere in der Elektrifizierung von Mobilität, erneuerbaren Energiesystemen, Smart Grids und Gebäudeautomation. In Forschung und Praxis arbeiten Elektrizitätstechniker an effizienteren Netzen, integrierter Speichertechnik, Digitalisierung von Steuerungssystemen und neuen Antriebskonzepten.

Ausbildung und Forschung erfolgen häufig in Studiengängen der Elektrotechnik bzw. Elektrizitäts- bzw. Energieingenieurwissenschaften, mit Fokus auf Theorie, Praxis und normative Vorgaben (IEC, DIN).