Eintrittspforten

Eintrittspforten bezeichnet man in der Medizin als die anatomischen oder physischen Stellen, über die Erreger, Toxine oder andere Fremdstoffe in den Organismus eindringen können. Der Begriff wird vor allem im Zusammenhang mit Infektionskrankheiten verwendet, um die Routen des Eindringens eines Erregers in den Wirt zu beschreiben. Eintrittspforten können intakte Barrieren betreffen oder durch Verletzungen, Erkrankungen oder schlechte Hygiene geöffnet werden.

Zu den häufigsten Eintrittspforten gehören die Schleimhäute der Atemwege, der Mund- und Verdauungstrakt, der Urogenitaltrakt, die Haut sowie die Augen. Weitere Wege sind parenterale Übertragungen durch Verletzungen, Injektionen oder Insektenstiche, sowie die Aufnahme kontaminierter Nahrung oder Wasser oder der Kontakt mit kontaminiertem Material. Die Bedeutung jeder Pforte hängt vom Erreger, dem Wirt und dem Expositionsgrad ab. Respiratorische Erreger nutzen oft Tröpfchen oder Aerosole, Erreger des Magen-Darm-Trakts verunreinigte Nahrung, und Haut- bzw. Schleimhautinvasionen direkten Kontakt oder Wunden.

Prävention richtet sich nach der jeweiligen Pforte: Händehygiene, Schutzkleidung und sichere Instrumente reduzieren das Risiko von Haut- und Schleimhautkontakt; Masken verringern inhalative Expositionen; sichere Nahrungszubereitung und Wasseraufbereitung vermindern gastrointestinalen Eintrag; Impfungen schützen vor bestimmten Erregern; Wund- und Hautpflege sowie Impfschutz tragen ebenfalls zur Reduktion von Eintrittspforten bei. Das Konzept unterstützt Public-Health-Maßnahmen, Epidemiologie und Infektionskontrolle, indem es Übertragungswege sichtbar macht.