EMFUnschärfe

EMFUnschärfe ist ein Begriff aus der Messtechnik und Sensorik, der die Unsicherheit bei der Bestimmung elektromagnetischer Felder bezeichnet. Er fasst intrinsische Fluktuationen des EMF sowiemess- und systembedingte Fehler zusammen, die bei der Erfassung der Felder E und B oder bei abgeleiteten Größen wie Feldstärke oder Expositionswert auftreten. Der Begriff ist kein standardisiertes physikalisches Maß, sondern dient als pragmatisches Rahmenkonzept, um Unsicherheiten in EMF-Messungen zu beschreiben.

In der klassischen Messpraxis entsteht EMFUnschärfe durch Rauschen, Kalibrierungsfehler, endliche Abtastraten, Umgebungsstörungen und Sensor-Nichtlinearitäten. In der Quantenmetrologie kommen zudem fundamentale Beschränkungen hinzu, etwa durch Messrückwirkung oder durch die Quantennatur des Feldes. Dort lässt sich EMFUnschärfe mit Verfahren der Fehlerfortpflanzung, der Fisher-Information oder durch quantenoptische Ansätze modellieren.

Maßnahmen zur Reduktion umfassen verbesserte Sensorik, Abschirmung, Filterung, sorgfältige Kalibrierung, zeitliche und räumliche Mittelung sowie auswertende Algorithmen. In der Forschung wird EMFUnschärfe genutzt, um das Anforderungsprofil an Messsysteme zu beschreiben und Budgetgrenzen für Unsicherheiten festzulegen.

Anwendungsfelder sind unter anderem die Kalibrierung elektromagnetischer Expositionsmessgeräte, die Feldabbildung in der medizinischen Bildgebung, die Diagnostik in der Telekommunikation sowie die Charakterisierung von Störfeldern in Experimenten der Hochpräzisionsmesstechnik.

Siehe auch: Messunsicherheit, elektromagnetisches Feld, Quantenmetrologie.