ECTSBewertungen

ECTSBewertungen bezeichnet im deutschsprachigen Hochschulraum die Bewertung, Anerkennung und Dokumentation von ECTS-Anrechnungen im Rahmen des European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS). Der Begriff fasst Prozesse zusammen, durch die Lernleistungen in Credits übersetzt, deren Anrechnung bei Studien- oder Hochschulwechsel bestätigt und in Zeugnissen und Transcripts transparent ausgewiesen werden. ECTS dient der Transparenz des Lernaufwands und der Vergleichbarkeit von Studienleistungen innerhalb der Europäischen Hochschulraum- bzw. EHEA-Partneruniversitäten.

Ein ECTS-Credit entspricht üblicherweise 25 bis 30 Stunden Lernaufwand; ein akademisches Jahr wird häufig mit 60 ECTS veranschlagt. Die Zuweisung von Credits erfolgt auf Basis klar definierter Lernziele, Prüfungen, Aufgaben und Leistungsnachweise. Nach erfolgreicher Bewertung werden die Credits vergeben und können bei Wechsel oder Doppelabschluss anerkannt werden.

ECTSBewertungen umfasst außerdem Aspekte der Qualitätssicherung und der Lernhilfe: Kurs- oder Modulbewertungen durch Studierende, interne und externe Evaluationen sowie die Prüfung der Gleichwertigkeit von Credits zwischen Institutionen. Lernverträge oder Learning Agreements legen fest, welche Leistungen in einem Auslandsaufenthalt anerkannt werden sollen, und Transcripts dienen der Nachweisführung.

Herausforderungen sind unter anderem nationale Unterschiede in Notensystemen, Abweichungen in der Praxis bei der Ermittlung des Arbeitsaufwands sowie unterschiedliche Umsetzungsgeschwindigkeiten der Bologna-Prozesse. Insgesamt zielt ECTSBewertungen darauf ab, Mobilität zu ermöglichen, Lernleistungen transparent zu machen und eine verlässliche Grundlage für die Anrechnung von Credits zu schaffen.