Dosierbarkeit

Dosierbarkeit bezeichnet die Fähigkeit, eine Substanz in einer definierten, reproduzierbaren Dosis zu verabreichen oder zu dosieren. Sie ist ein Qualitätsmerkmal von Stoffen, Formulierungen und Dosiergeräten und spielt insbesondere in Medizin, Pharmazie, Lebensmittel- und Chemieindustrie eine zentrale Rolle. Eine gute Dosierbarkeit ermöglicht eine exakte, flexible und reproduzierbare Applikation bei definierten Rahmenbedingungen.

Im Arzneimittelbereich umfasst Dosierbarkeit die korrekte Bestimmung der Dosis pro Einheit (z. B. Tablette, Kapsel, Flasche) sowie die Zuverlässigkeit von Dosiergeräten wie Pipetten, Pumpen, Spritzen, Metering-Systemen oder inhalativen Geräten. Ziel ist eine gleichbleibende Wirkstoffzufuhr und eine verlässliche Therapietreue.

Wichtige Einflussfaktoren sind physikalische Eigenschaften der Substanz (Partikelgrößenverteilung, Fließfähigkeit, Feuchte, Agglomeration), Formulierungskomponenten, und die Leistungsfähigkeit der Dosiertechnik. Bei Pulver- und Granulaten können Segregation, Feuchtigkeit oder Schleimhautbildung die Dosiergenauigkeit beeinträchtigen. Die Qualitätssicherung umfasst Tests zur Inhaltsgleichheit, Dosiergenauigkeit und bei inhalierbaren Arzneiformen Dosisverteilung in der Exposition.

In der Praxis werden Dosiersysteme als gravimetrische, volumetrische oder volumetrisch-gravimetrische Systeme ausgeführt. Gesetzliche Vorgaben (z. B. GMP, pharmakopöische Standards) schreiben regelmäßig Kontrollen der Dosiergenauigkeit und der Prozesssicherheit vor. Überdies finden Dosierkonzepte auch außerhalb der Medizin Anwendung, etwa bei der präzisen Zugabe von Chemikalien, Futtermitteln, Nahrungsergänzungsmitteln oder Reaktionsdosen in der Industrie.

Zusammengefasst beschreibt Dosierbarkeit die Mess- und Herstellbarkeit einer definierten Dosis und damit die Verlässlichkeit, Sicherheit und Wirksamkeit von Produkten, bei denen eine exakte Dosierung essenziell ist.