Doppelnameformen

Doppelnameformen bezeichnet in der Onomastik Formen von Eigennamen, die aus zwei Elementen bestehen und zusammen als eine Namenseinheit auftreten. Sie treten häufig bei zweigliedrigen Vornamen auf, können aber auch auf Nachnamen angewendet werden. Typische Beispiele im deutschsprachigen Raum sind Hans-Joachim, Anna Maria oder Maria Teresa. Die beiden Namenselemente können durch einen Bindestrich verbunden oder durch ein Leerzeichen getrennt sein; in beiden Fällen werden sie als eine feste Einheit wahrgenommen.

Bei der Schreibweise beeinflusst die Form die Funktion der Namenseinheit: Bindestrichformen (hyphenierte Doppelnameformen) werden oft als eine syntaktische Einheit betrachtet und in amtlichen Unterlagen entsprechend geführt. Leerzeichengetrennte Formen werden eher als zwei eigenständige Vornamen gesehen, die gemeinsam auftreten, wobei der Umgang mit dem zweiten Teil im Alltag variiert. In der Praxis können beide Schreibweisen je nach Sprache, Kultur und Rechtsordnung unterschiedliche Anerkennung genießen.

Zweck und soziale Funktion entstehen aus Tradition, familiärem oder religiösem Hintergrund sowie persönlichen Namensvorlieben. In vielen Kulturen werden zwei Vornamen bei der Geburt vergeben, und beide Teile bleiben Teil der Identität, auch wenn im alltäglichen Sprachgebrauch oft nur einer genutzt wird. Bei Nachnamen können Doppel- oder hybride Namen durch Heirat entstehen, beispielsweise Müller-Schmidt, wobei zwei Namenslinien verbunden werden. Rechtliche Regelungen zur Bildung, Führung und Abgrenzung von Doppelnameformen variieren je Land und Rechtsordnung.

In der Sprach- und Namenskunde wird der Begriff Doppelnameformen verwendet, um die Vielfalt zweigliedriger Namensstrukturen und deren unterschiedliche Funktionsweisen innerhalb eines Namenssystems zu beschreiben. See also: Doppelname, Vorname, Nachname, Onomastik.