Nachnamen

Nachnamen, auch Familiennamen genannt, sind Teile eines Vollnamens, die eine Person mit ihrer Familie verbinden. Sie folgen dem Vornamen und dienen der Identifikation sowie der Abstammung. In vielen Ländern sind Nachnamen der zentrale familiäre Identifikator im Alltag, im Verwaltungsvorgang und im kulturellen Leben.

Nachnamen entstehen typischerweise aus vier Hauptgruppen: patronymische oder matronymische Namen (abgeleitet vom Vornamen eines Vorfahren, etwa Peters oder Petersen); berufsbezogene Namen (Schmidt, Müller, Fischer); toponymische Namen (aus Orten wie Berlin oder Hamburg); sowie beschreibende oder nicknamenbasierte Namen (Klein, Groß, Schön). Regionale Dialekte und Schreibweisen prägen zudem viele Familiennamen und erzeugen Varianten innerhalb derselben Herkunft.

Historisch entwickelten sich Nachnamen in Europa im Spätmittelalter. Sie dienten zunächst administrativen Zwecken wie Steuer- oder Kirchenaufzeichnungen und wurden nach und nach in den alltäglichen Gebrauch übernommen. Mit der Einrichtung von Registern und zunehmender Mobilität wurden feste Nachnamen im Laufe der Neuzeit stärker standardisiert, wobei sich Unterschiede zwischen Ländern und Sprachen fortsetzten.

Im Gegenwartsgeschäft werden Nachnamen in der Regel unverändert weitergegeben. Heirat, Adoption oder persönliche Entscheidungen können zu Namensänderungen, Doppel- oder Hyphen-Namen führen; solche Regelungen variieren je nach Rechtsordnung und Kultur. Die Onomastik, die Wissenschaft von Namen, untersucht Herkunft, Bedeutung und Verbreitung von Nachnamen. In der deutschsprachigen Welt prägen regionale Geschichte, Migration und Sprachwechsel die Vielfalt der Nachnamen maßgeblich.