Direktverrechnung

Direktverrechnung ist eine Form der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung, bei der Kosten für erbrachte Dienstleistungen oder verbrauchte Ressourcen unmittelbar einem Empfänger zugeordnet werden, etwa einer Kostenstelle, einem Produkt oder einem Kostenträger. Im Gegensatz zu Umlage- oder Zuschlagsverfahren erfolgt die Zuordnung direkt, ohne dass die Kosten zunächst in einem gemeinsamen Overhead-Pool gesammelt und später verteilt werden.

Anwendungsgebiete finden sich in Unternehmen unterschiedlicher Branchen, insbesondere dort, wo interne Serviceleistungen anfallen. Typische Beispiele sind IT- oder Reinigungsdienste, Facility Management, Labordienstleistungen in Krankenhäusern oder Hochschulen sowie projekt- oder kostenstellenbezogene Leistungen in der Produktion. Die Direktverrechnung kann dazu dienen, Transparenz über tatsächliche Nutzung und Kosten zu schaffen und Verantwortlichkeiten klar zuzuordnen.

Umsetzung und Abrechnung basieren auf einer vertraglichen oder organisatorischen Vereinbarung über Leistungsumfang, Abrechnungsbasis und Abrechnungszeitraum. Typische Messgrößen sind Stunden, Mengeneinheiten, Verbrauchsgrößen oder gemessene Leistungskennzahlen. Die Abrechnung erfolgt regelmäßig über eine Rechnung oder Kostenstelle, oft mit einer kurzen Begründung der Verrechnung.

Vorteile der Direktverrechnung sind größere Transparenz der Kostenverursachung, bessere Steuerung von Ressourcen und klare Verantwortlichkeiten. Nachteile können erhöhter Verwaltungsaufwand, potenzielle Inkonsistenzen bei Messgrößen und Verzerrungen entstehen, wenn die Nutzdaten ungenau oder willkürlich festgelegt werden. Sie erfordert eine zuverlässige Datenerfassung und klare Abrechnungsgrundlagen.