Dichtfunktion
Dichtfunktion bezeichnet in technischen Systemen die Fähigkeit einer Dichtung, eine Barriere gegen das Austreten von Gas oder Flüssigkeit zu bilden und gleichzeitig das Eindringen von Verunreinigungen zu verhindern. Sie ergibt sich aus Materialeigenschaften, Geometrie, statischen oder dynamischen Bewegungen und betrieblichen Bedingungen. Die Dichtfunktion gilt sowohl für statische Dichtungen ohne Relativbewegung als auch für dynamische Dichtungen, bei denen sich Dichtfläche und Gegenpart bewegen.
Zentrale Einflussfaktoren sind Dichtungsmaterialien (Elastomere, Kunststoffe, Metalle), Dichtungsformen (O-Ringe, Flachdichtungen, Lippen- oder Mehrfachdichtungen), Vorspannung, Oberflächenqualität, Temperatur-
Ziel ist eine stabile Dichtwirkung unter den vorgesehenen Betriebsbedingungen. Designentscheidungen berücksichtigen Materialpaarungen, Härte, Dichtungsform, Passung und
Prüfung und Bewertung erfolgen durch Lecktests, zum Beispiel Druckhalte- oder Heliumlecktests. Typische Messgrößen sind Leckrate oder
Anwendungsbereiche reichen von Automobil- und Maschinenbau über Hydraulik und Pneumatik bis hin zu Medizintechnik und Lebensmittelindustrie.