Dichtungsformen

Dichtungsformen bezeichnet in der Technik die unterschiedlichen Bauformen und Geometrien von Dichtungen, mit denen Leckagen vermieden oder Kontaminationen verhindert werden. Sie finden Anwendung in Maschinen, Anlagen, Fahrzeugen und Rohrleitungssystemen. Die Einteilung erfolgt oft nach Geometrie, Dichtprinzip (statisch vs. dynamisch) sowie nach Einsatzgebiet.

Statische Dichtungen werden dort eingesetzt, wo Relativbewegungen zwischen den Kontaktflächen nicht auftreten. Typische Flachdichtungen kommen zwischen Flanschen zum Einsatz und bestehen aus elastischem oder festem Material wie Gummi, Faserwerkstoffen oder Metall. Die Dichtheit ergibt sich aus Vorspannung, Oberflächenqualität und Materialkompatibilität.

Dynamische Dichtungen schützen bewegte Kontaktflächen. Dazu gehören Wellendichtungen (radiale Dichtungen) und Lippendichtungen, die durch Dichtlippen und oft eine Feder gegen Verschleiß und Druckänderungen wirken. O-Ringe, auch Runddichtungen genannt, weisen einen kreisrunden Querschnitt auf und sind in vielen Materialien erhältlich; sie kommen sowohl in statischen als auch in dynamischen Anwendungen vor.

Dichtungsmaterialien reichen von Elastomeren (z. B. NBR, FKM, EPDM, Silicon) über thermoplastische Kunststoffe bis zu Metallen oder Faserverbundstoffen. Die Materialwahl hängt von Druck, Temperatur, Medium und Lebensdauer ab.

Die Formwahl richtet sich nach dem Einsatzgebiet: Flachdichtungen in Flanschverbindungen, Wellendichtungen bei rotierenden Wellen und Lippendichtungen in Zylindersystemen. Eine fachgerechte Auswahl berücksichtigt Betriebstemperatur, chemische Beständigkeit, Druckbereich, Bewegung und Montagebedingungen.