Desalinierung

Desalinierung bezeichnet den technischen Prozess der Entfernung von Salz und anderen gelösten Stoffen aus Meerwasser, Brackwasser oder Prozessabwasser, um Trinkwasser oder industriell nutzbares Wasser zu gewinnen. Sie dient vor allem Regionen mit knappen Süßwasserressourcen, in denen konventionelle Wasserquellen unzureichend sind. Desalinierung lässt sich überwiegend nach der Art der Trenntechnik kategorisieren: thermische Verfahren nutzen Hitze, um Wasser zu verdampfen und anschließend zu kondensieren, während membranbasierte Verfahren semipermeable Membranen verwenden, um Wasser durchzulassen und Salze zurückzuhalten.

Zu den thermischen Verfahren gehören Mehrstufen- oder Mehrfach-Evaporation (MSF/MED) und Verdampfungsanlagen mit Verdünnung oder Verdichtung. Membranverfahren dominieren heute bei der Meerwasserentsalzung: die Umkehrosmose (RO) ist die häufigste Technologie, ergänzt durch Nanofiltration (NF) und Elektrodialyse (ED), die vor allem bei Brackish Water eingesetzt werden. Vorbehandlung, Druckstufen, Reinigung und Nachbehandlung sichern Wasserqualität und verhindern Membranenschäden. Grob fällt auch das Abwasser- bzw. Brine-Management an, das engineers- und Umweltaspekte zusammenbringt.

Häufige Einsatzgebiete sind die Bereitstellung von Trinkwasser in Küstenstaaten und Inseln, industrielle Wasserversorgung sowie landwirtschaftliche Anwendungen in wasserarmen Regionen. Vorteile der Desalinierung sind eine zuverlässige Wasserverfügbarkeit und hohe Reinwasserqualität; Nachteile umfassen hohe Investitions- und Betriebskosten, hohen Energiebedarf sowie Umweltauflagen aufgrund der Entsorgung konzentrierter Abwässer. Zukünftige Entwicklungen fokussieren sich auf höhere Energieeffizienz, den Einsatz erneuerbarer Energien und die Wertschöpfung aus Abwasserabträgen.