kategorisieren

Kategorisieren bezeichnet den Prozess, Objekte, Informationen oder Phänomene anhand gemeinsamer Merkmale in Kategorien oder Klassen einzuordnen. Durch Zuordnung in definierte Gruppen lassen sich Ähnlichkeiten erkennen, Strukturen abbilden und Informationen effizient durchsuchen und analysieren. Das Konzept wird in vielen Bereichen eingesetzt, von Bibliothekswissenschaft über Datenverarbeitung bis hin zu Alltagsentscheidungen.

Der Begriff leitet sich vom Substantiv Kategorie ab; im Deutschen wird er durch das Suffix -isieren zum Verb.

Methodisch unterscheiden Experten regelbasierte Klassifikation, manuelles Tagging sowie automatisierte Verfahren aus dem Bereich der Informatik und des maschinellen Lernens. Bei regelbasierten Ansätzen werden Kategorien durch fest definierte Merkmale festgelegt; bei datengetriebenen Ansätzen werden Modelle wie Entscheidungsbäume, lineare Modelle oder neuronale Netze trainiert, um neue Objekte einer Kategorie zuzuweisen. Unterscheidungen zwischen überwachten, unüberwachten oder semistrukturierten Ansätzen betreffen, ob Labels vorliegen.

Anwendungsbeispiele reichen von der Organisation von Büchern und digitalen Dateien über Produktkataloge, Nachrichtenklassifikation, Sentiment- oder Themenklassifikation in der Natursprachverarbeitung bis hin zur Klassifizierung wissenschaftlicher Daten.

Herausforderungen sind Subjektivität, Mehrdeutigkeit im Kontext, sich wandelnde Kategorien, Überlappungen zwischen Klassen, Skalierbarkeit und Bias in Datensätzen. Eine gut gestaltete Kategorisierung erfordert klare Kriterien, konsistente Grenzziehungen und gegebenenfalls eine hierarchische oder mehrstufige Struktur (Taxonomie, Ontologie).