Branchendurchschnitt

Branchendurchschnitt bezeichnet den Durchschnitt einer Kennzahl über Unternehmen derselben Branche. Er dient als Benchmark, an dem sich die Leistung eines Unternehmens im Vergleich zu Wettbewerbern messen lässt.

Berechnung und Datenquellen: Er wird aus einer Stichprobe von Unternehmen derselben Branche ermittelt, oft klassifiziert nach Systemen wie NACE oder SIC. Die betrachtete Kennzahl kann Umsatzwachstum, Rentabilität, Verschuldung, Personalkosten oder Gehälter sein. Je nach Methodik wird der Durchschnitt ungewichtet berechnet oder nach Größe (Umsatz, Mitarbeiter) gewichtet. Daten stammen aus amtlichen Statistiken, Branchenverbänden, Marktforschungsinstituten oder Unternehmensangaben.

Anwendung: Branchendurchschnitt wird von Analysten, Kreditgebern und Unternehmensführungen genutzt, um Wettbewerbsfähigkeit zu beurteilen, Planungen zu kalibrieren, Budgets festzulegen oder Kreditkonditionen zu bewerten. Im Personalwesen dient er gelegentlich als Referenz für Gehaltsvergleiche.

Einschränkungen: Innerhalb einer Branche gibt es oft große Unterschiede in Größe, Geschäftsmodell und Bilanzierung, die den Durchschnitt verzerren können. Zeitverzögerungen, methodische Unterschiede und Stichprobenbias reduzieren die Genauigkeit. Als relativer Maßstab bietet der Branchendurchschnitt keinen sicheren Indikator für ein einzelnes Unternehmen.

Siehe auch: Branchenbenchmarking, Branchenkennzahlen, Benchmarking, Durchschnitt, Median.