Bodenbestand

Bodenbestand bezeichnet die Gesamtheit der Bodenressourcen eines definierten Raums. Er umfasst Fläche, Lage, Bodenarten und deren Eigenschaften sowie die Nutzbarkeit des Bodens. In Wissenschaft, Raumplanung, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Umweltmanagement dient der Bodenbestand der Bewertung von Potenzialen, Risiken und Nachhaltigkeit der Bodenbewirtschaftung.

Erfasst werden geografische Ausdehnung, Tiefenstaffelung, Bodentypen, Bodenklasse, Bodenhorizonte, Bodeneigenschaften wie Textur, Struktur, Wasserhaltefähigkeit, organischer Substanzgehalt, pH-Wert sowie Nährstoffbestände und Belastungen. Der Bodenbestand wird oft durch Bodenkundliche Kartierungen, Bodenkarten und Klassifikationssysteme erfasst und in GIS-Systeme integriert. Zusätzlich können Nutzungsstatus, Eigentumsverhältnisse, Schutz- oder Erholungsgebiete und landwirtschaftliche Eignung dokumentiert sein.

Methoden umfassen Felderkundungen, Probenahmen, Labordiagnosen sowie räumliche Analysen und Fernerkundung, um Größe, Typenverteilung und Zustand zu ermitteln.

Anwendungen des Bodenbestands reichen von Boden- und Flächenmanagement, Agrar- und Forstplanung bis hin zu Naturschutz, Bodenschutz und Abfall- bzw. Risikomanagement. In der Finanz- oder Verwaltungsbuchführung kann der Bodenbestand als Vermögenswert der öffentlichen Hand oder eines Unternehmens geführt werden, einschließlich Grundbesitz, Nutzungsrechten und potenzieller Entwicklungspotenziale.

Herausforderungen sind unvollständige Daten, unterschiedliche Kartierungsstandards und der Schutz sensibler Bodeneigenschaften. Auf europäischer und nationaler Ebene zielen Bodenschutzgesetze und Strategien auf die Erhaltung des Bodenbestands und die nachhaltige Nutzung ab.