Blutversorgungssystems

Blutversorgungssysteme bezeichnen die anatomischen und funktionellen Netzwerke, die Gewebe und Organe mit Blut versorgen. Zentral beteiligt sind das arterielle System, das sauerstoffreiches Blut aus dem Herzen in die Gewebe transportiert, und das venöse System, das das Blut wieder zum Herzen zurückführt. Das Mikrogefäßsystem aus Arteriolen, Kapillaren und Venolen ermöglicht den Stoffaustausch zwischen Blut und Gewebe.

Zu den großen Kreisläufen gehören der systemische Kreislauf, der den ganzen Körper versorgt, und der pulmonale Kreislauf, der das Blut durch die Lunge leitet. Wichtige Spezialsysteme sind die koronare Versorgung des Herzmuskels, die zerebrale Versorgung durch Carotis- und Wirbelarterien, sowie die renale und hepatische Versorgung. Das hepatische Pfortadersystem transportiert nährstoffreiches, aber oft sauerstoffärmeres Blut aus Darm und Milz zur Leber, wo es metabolisch verarbeitet wird.

Die Regulation der Blutverteilung erfolgt durch Autoregulation der Gefäße, neuronale Eingriffe und humorale Systeme. Blutdruck, Gefäßtonus, Blutviskosität und der Sauerstoffbedarf der Gewebe steuern die Durchblutung regional.

Störungen der Blutversorgung können zu Ischämie und Gewebeschäden führen. Ursachen sind Hypoperfusion, Thrombosen, Embolien oder Gefäßverengungen. Das körpereigene Netz reagiert oft mit Kollateralkreislauf, doch akute Durchblutungsstörungen erfordern medizinische Abklärung. Diagnostische Verfahren umfassen Doppler- und Duplexsonografie, Angiografie sowie MRT- oder CT-Perfusionsbilder.

Die Blutversorgungssysteme sind maßgeblich für Gesundheit, Funktionstüchtigkeit von Organen, Diagnostik und Therapie in vielen medizinischen Fachgebieten, einschließlich Kardiologie, Neurologie, Gefäßchirurgie und Transplantationsmedizin.