Blitzhäufigkeit

Blitzhäufigkeit bezeichnet die Rate, mit der Blitzentladungen in einem bestimmten Gebiet auftreten. In der Klimaforschung wird sie häufig als Blitzdichte angegeben, gemessen in Blitzen pro Quadratkilometer und Jahr (Blitze/km²/Jahr) oder als regionale Entladungsrate. Die Häufigkeit variiert stark mit Breitengrad, Vegetation, Topografie und der Jahreszeit.

Globale Muster zeigen, dass die Blitzaktivität in den Tropen und Subtropen deutlich höher ist als in gemäßigten Zonen. Besonders hohe Dichten finden sich in zentralafrikanischen, südamerikanischen und südostasiatischen Regionen. Über den Ozeanen ist die Dichte geringer, doch auch dort treten bei starken Fronten oder Tropenstürmen viele Blitze auf. Typisch ist ein Tagesrhythmus mit einem Maximum am späten Nachmittag bis frühen Abend; saisonale Muster hängen von Monsun- und Feuchtebedingungen ab. Lokale Faktoren wie Gebirge, Küstennähe und städtische Wärmeinseleffekte können die Verteilung zusätzlich beeinflussen.

Messung und Anwendungen: Die Blitzhäufigkeit wird durch Satellitenbeobachtungen (z. B. OTD/LIS) sowie durch bodengebundene Netze wie WWLLN oder GLD360 bestimmt. Diese Systeme ergänzen sich, weil Satelliten globale Abdeckung liefern und Netze hohe zeitliche Auflösung bieten. Die Statistik der Blitzhäufigkeit dient dem Brandschutz, der Planung von Gebäuden und Infrastruktur, der Luftfahrt sowie der Versicherungswirtschaft. In der Forschung werden langfristige Trends diskutiert; globale Muster könnten sich durch den Klimawandel verschieben, doch regionale Veränderungen sind uneinheitlich.