Bitumenansammlungen

Bitumenansammlungen sind natürliche Ansammlungen von Bitumen, einem hochviskosen, schwereren Bestandteil von Erdöl. Sie treten weltweit in verschiedenen Formen auf, etwa als teerartige Sandablagerungen (Tar Sands), als natürliche Bitumenseen oder in asphaltähnlichen Gesteinslagen in Karbonaten oder Sandsteinen. In Speichergesteinen füllt Bitumen Porenräume aus und verleiht dem Lager typischerweise eine geringe Permeabilität; an der Oberfläche können sich Bitumenseen oder -lacken bilden.

Die Bildung erfolgt durch mehrere Prozesse. Leichte Öle werden durch biologische Zersetzung reduziert, wodurch ein verbleibendes Bitumen zurückbleibt; in anderen Fällen entsteht Bitumen durch spätere thermische Reife von organischem Material (Kerogen). Bitumenansammlungen sind oft in Sedimentbecken lokalisiert, in denen Migration eingeschränkt ist und sich daher schwerere Fraktionen absetzen. Globale Beispiele sind die Alberta-Tar-Sands in Kanada, das Orinoco-Becken in Venezuela sowie natürliche Bitumenseen wie Pitch Lake in Trinidad und Tobago.

Die Nutzung erfolgt überwiegend durch bergbauliche Gewinnung von tar sands, wobei Bitumen abgebaut und aufbereitet wird, oder durch in-situ-Verfahren wie Steam-Assisted Gravity Drainage (SAGD), das Bitumen mobilisiert. Das Bitumen wird dann oft aufbereitet bzw. in synthetische Rohöle umgewandelt. Umweltaspekte umfassen Flächenbedarf, Wasserverbrauch, Treibhausgasemissionen und die Entstehung von Tailings-Ponds sowie die Notwendigkeit von Bodenerholung und Umweltmanagement. Bitumenansammlungen stellen eine bedeutende, aber kosten- und energieintensive Energiequelle dar, deren Nutzung von technologischen Innovationen und Regulierung abhängt.