Bindegewebstumoren

Bindegewebstumoren sind Neoplasien, die aus Zellen des Bindegewebes oder des Stroma des Körpers entstehen. Sie umfassen eine Bandbreite von gutartigen und bösartigen Formen und können aus verschiedenen Gewebearten wie Bindegewebe, Fettgewebe, Muskeln, Blutgefäßen oder Nerven stammen. Sie gehören zu den Weichteiltumoren bzw. zu den Tumoren des Bindegewebes.

Klassifikation: Gutartige Bindegewebstumoren, wie Fibrom oder Lipom, wachsen typischerweise langsam, sind gut abgrenzbar und metastasieren nicht. Bösartige Bindegewebstumoren, sogenannte Weichteilsarkome, umfassen unter anderem Fibrosarkom, Liposarkom, Leiomyosarkom, Rhabdomyosarkom, Synovialsarkom und weitere Sarkome. Sie zeichnen sich durch invasives Wachstum, potenzielle Zerstörung umliegenden Gewebes und die Möglichkeit von Metastasen aus.

Diagnostik: Die Abklärung erfolgt durch Anamnese und körperliche Untersuchung, ergänzt durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, MRT oder CT. Die endgültige Einordnung erfolgt durch histologische Untersuchung eines Biopsie- oder Resektatsprays. Molekulargenetische Untersuchungen können insbesondere bei bestimmten Sarkomen eine wichtige Rolle spielen und Therapien beeinflussen.

Therapie: Die Behandlung richtet sich nach der Art, Größe, Lokalisation und dem Grad der Aggressivität des Tumors. Gutartige Tumoren werden üblicherweise durch vollständige chirurgische Entfernung behandelt. Bösartige Tumoren erfordern meist eine operation mit ausreichenden Resektionsrändern; oft sind zusätzlich Radiotherapie oder Chemotherapie sinnvoll, je nach Histologie und genetischen Merkmalen. In einigen Fällen kommen gezielte Therapien oder Signalweg-Hemmer zum Einsatz.

Prognose: Bei gutartigen Befunden ist die Prognose in der Regel günstig. Weichteilsarkome zeigen abhängig von Grading, Größe, Lokalisation und Erfolg der Resektion ein breites Spektrum an Risiko für Lokalrezidiv und Fernmetastasen, daher ist eine individuell angepasste, enge Nachsorge wichtig.