Betriebsverfügbarkeit

Betriebsverfügbarkeit, oft auch als Verfügbarkeit eines technischen Systems bezeichnet, beschreibt die Fähigkeit eines Systems, bei Bedarf die vorgesehene Funktion auszuführen. Sie ist eine zentrale Kennzahl im Anlagenbetrieb und der Instandhaltung und berücksichtigt Zuverlässigkeit, Wartbarkeit sowie die entstehenden Stillstände und Ausfälle.

Definition und Berechnung: Betriebsverfügbarkeit bezeichnet den Anteil der Zeit, in der das System funktionsbereit ist, bezogen auf einen festgelegten Zeitraum. Eine gängige formale Darstellung ist A = MTBF / (MTBF + MTTR) im stationären Betrieb. MTBF steht für die mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen, MTTR für die mittlere Wiederherstellungszeit. Alternativ kann A auch als t_betriebsbereit / t_gesamt gemessen werden. Je nach Kontext können geplante Stillstände unterschiedlich berücksichtigt werden.

Zusammenhang mit anderen Größen: Betriebsverfügbarkeit hängt eng mit Zuverlässigkeit (Wahrscheinlichkeit eines fehlerfreien Betriebs über eine Zeit) und Wartbarkeit (Fähigkeit, Fehler schnell zu beheben) zusammen. In vielen Industriekontexten ist sie Bestandteil größerer Kennzahlensysteme wie der Overall Equipment Effectiveness (OEE), wobei Verfügbarkeit als einer von drei Faktoren neben Leistung und Qualität betrachtet wird.

Anwendung und Praxis: Die Kennzahl wird in Fertigung, Energieversorgung, Transport und Rechenzentren genutzt, um Instandhaltungsstrategien zu planen, Kapazitäten zu bewerten und Investitionsentscheidungen zu unterstützen. Sie dient auch dem Benchmarking gegenüber Branchenstandards und internen Zielwerten.

Verbesserung: Zur Steigerung der Betriebsverfügbarkeit tragen vorbeugende Wartung, zustandsbasierte Überwachung, Redundanz, effiziente Reparaturprozesse, eine zuverlässige Ersatzteilversorgung und optimierte Wartungspläne bei. Eine höhere Verfügbarkeit geht typischerweise einher mit reduzierten Ausfallzeiten und verbesserten Betriebsergebnissen.