BenchmarkingVerfahren

BenchmarkingVerfahren ist ein systematischer Prozess, bei dem Leistungen, Prozesse oder Produkte einer Organisation mit führenden oder vergleichbaren Organisationen gemessen und bewertet werden, um Abweichungen, Verbesserungspotenziale und Best Practices zu identifizieren. Ziel ist die Festlegung wettbewerbsfähiger Ziele, Effizienzsteigerungen und Innovationen. Benchmarking kann intern, extern oder funktional erfolgen.

Zu den Typen zählen Leistungsbenchmarking, Prozessbenchmarking und Funktionsbenchmarking. Internal benchmarking vergleicht verschiedene Einheiten oder Standorte innerhalb derselben Organisation, externes Benchmarking vergleicht mit Wettbewerbern oder Marktteilnehmern, und funktionales bzw. generisches Benchmarking bezieht sich auf Organisationen in derselben Funktion oder Branche, unabhängig von der Branche.

Der typische Ablauf umfasst mehrere Phasen: Zielsetzung und Planungsfestlegung, Datenerhebung und Auswahl relevanter Kennzahlen, Analyse der Leistungsunterschiede und Identifikation von Gap-Closern, Entwicklung einer Verbesserungsstrategie, Umsetzung der Maßnahmen und anschließendes Monitoring sowie regelmäßige Überprüfung der Ergebnisse. Wichtig ist eine transparente Methodik, damit Vergleiche nachvollziehbar bleiben.

Datenquellen reichen von veröffentlichten Kennzahlen, Branchenberichten und Umfragen bis zu Betriebsdaten, Audits oder Benchmarking-Datenbanken. Typische Kennzahlen umfassen Durchlaufzeiten, Kosten pro Einheit, Qualität, Produktivität und Kundenzufriedenheit. Werkzeuge sind Prozessmapping, Wertstromanalyse, statistische Analysen und, in entsprechender Form, Data-Envelopment-Analysis.

Anwendungsbereiche finden sich in Industrie, Dienstleistung, IT, Gesundheitswesen und im öffentlichen Sektor. Herausforderungen bestehen in der Datenverfügbarkeit und -vergleichbarkeit, Datenschutz, kulturelle Unterschiede, Verzerrungen sowie Kosten-Nutzen-Abwägungen. Benchmarking dient primär der Orientierung und Zielabstimmung, nicht der rechnerischen Nachahmung.