Begriffsbestimmung

Begriffsbestimmung bezeichnet in der Philosophie, der Logik und der Sprachwissenschaft den Prozess der Festlegung der Bedeutung eines Begriffs. Sie soll eindeutig formuliert, seine wesentlichen Merkmale benannt und seine Abgrenzung gegenüber verwandten Begriffen erklärt werden. Ziel ist Klarheit, überprüfbare Argumentation und verständliche Kommunikation in Theorie und Praxis.

In der Praxis erfolgt eine Begriffsbestimmung oft nach bestimmten Mustern. Eine klassische Struktur ist Genus proximum plus Differentia specifica: Man nennt einen Oberbegriff (Genus) und hebt ein wesentliches unterscheidendes Merkmal hervor. In der Logik spricht man auch von notwendigen und hinreichenden Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit der Begriff gilt, und die ihn eindeutig charakterisieren.

Es gibt verschiedene Definitionstypen: Lexikalische Definitionen klären die gewöhnliche Verwendung in einer Sprache; stipulative Definitionen legen neu fest, wie ein Begriff künftig verwendet wird; explizite Definitionen geben formale Kriterien an, die erfüllt sein müssen. Begriffsbestimmung ist auch mit Schwierigkeiten verbunden: Begriffe können unscharf oder kontextabhängig sein; natürliche Arten liefern oft keine klaren Kriterien, und normative oder kulturelle Faktoren beeinflussen die Abgrenzung.

Beispiel: Die Begriffsbestimmung von „gerade Zahl“ lautet: Eine gerade Zahl ist eine Zahl, die durch 2 ohne Rest teilbar ist. Damit erfüllt sie notwendige und hinreichende Bedingungen. In Wissenschaft dient Begriffsbestimmung der Operationalisierung, also der Messbarkeit von Variablen.